Was ist Psoriasis?
Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, welche die Haut und auch die Gelenke betreffen kann. Auf der Haut ist die Psoriasis insbesondere durch die Bildung von typischen Plaques (Schuppenflechten) erkennbar.
Psoriasis leitet sich vom griechischen Wort «psao» zu Deutsch «kratzen» ab. Aufgrund dieser Hautveränderungen wird sie auch Schuppenflechte genannt. Bei vielen Patienten ist aber nicht nur die Haut, sondern sind mitunter auch Gelenke betroffen. Trotz der teilweise massiven Symptome ist Psoriasis nicht ansteckend, sondern beruht auf einer Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems. Psoriasis wird zudem oft von Stoffwechselerkrankungen oder auch Herz-Kreislauf-Krankheiten begleitet.
Mehr als nur eine Hautkrankheit
Psoriasis ist nicht nur ein kosmetisches Problem:
Sogar Patienten mit milden Symptomen sind in ihrem Alltag eingeschränkt.
Aufgrund des körperlichen Erscheinungsbildes von Psoriasis führt diese Erkrankung oft zu psychischen Problemen wie Depression und Ausgrenzung. Menschen mit geringer Ausprägung der Hautsymptome
fühlen sich in ihrem Alltag bereits beeinträchtigt. Besonders schwerwiegend kann die Einschränkung der Lebensqualität sein, wenn die Krankheit gut sichtbar ist, wie etwa im Gesicht.
Symptome und Begleiterkrankungen
Die am häufigsten befallenen Hautregionen sind Ellbogen- und Kniegelenke, der Bereich des Kopfes oder die Nägel. Die befallenen Stellen sind silbrig-weiss geschuppt.
Patienten mit Psoriasis erkranken häufiger an Stoffwechselerkrankungen wie Typ II Diabetes. Weiter besteht bei diesen Patienten ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Übergewicht und Depression treten bei Erkrankten viel häufiger auf als bei Gesunden.
Psoriasis ist nicht nur eine Erkrankung der Haut
Bis zu 30% der Betroffenen entwickeln zusätzlich eine Psoriasis-Arthritis.
Bei etwa einem Viertel der Patienten mit Hautsymptomen treten zudem enzündliche Gelenkerkrankungen auf, die Schmerzen, Steifheit und Schwellungen verursachen können.
Was sind die Ursachen der Psoriasis?
Die genauen Ursachen der Psoriasis sind noch nicht vollständig geklärt. Ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und Umwelteinflüssen können die Erkrankung auslösen oder verschlechtern. Es ist nicht vorhersehbar, ob und wann eine Psoriasis auftreten wird.
Zu den Umweltfaktoren, die zu einer Verschlechterung der Psoriasis beitragen können, zählen Infektionen, Medikamente, Übergewicht und Tabakrauchen. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss von Stress: Familiäre Probleme oder Druck bei der Arbeit können sich negativ auf die Entwicklung der Psoriasis auswirken.
Die Psoriasis unterteilt sich in folgende Formen:
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Plaque Psoriasis (Psoriasis vulgaris): Sie ist der häufigste Typ der Psoriasis. Die geröteten silbrigen Schuppen können auf der gesamten Körperoberfläche auftreten. Von diesen Veränderungen, den Plaques, leitet sich der Name ab – «Plaque-Psoriasis». Einige Patienten leiden zusätzlich an Psoriasis der Finger- und Zehennägel (Nagelpsoriasis). Typisch sind dabei kleine Dellen (Tüpfelnägel), Verfärbungen (Ölflecken) und das Abheben der Nagelplatte.
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Psoriasis guttata: Diese oft stark juckende Form tritt häufig nach Infektionen auf und ist durch zahlreiche kleine Psoriasisherde gekennzeichnet («Guttata» bedeutet punktförmig).
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Psoriasis pustulosa: Bei dieser seltenen Sonderform bilden sich eitrig gefüllte Blasen auf geröteten Hautstellen. Es können nur einzelne Stellen (etwa Handflächen und Fusssohlen) oder aber auch die gesamte Körperoberfläche betroffen sein.
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Nagelpsoriasis: Nagelveränderungen können bei jeder Form der Psoriasis vorkommen. Bei rund der Hälfte der Patienten sind die Fingernägel und in einem etwas geringerem Ausmass die Zehennägel betroffen.
Psoriasis-Arthritis
Psoriasis-Arthritis ist – wie die Psoriasis – eine chronische, in Schüben verlaufende Immunerkrankung. Psoriasis-Arthritis kann zu schmerzhaften Entzündungen an Gelenken, Wirbelsäule, Sehnenansätzen, Sehnenscheiden oder Schleimbeuteln führen.
Ungefähr 30% der Personen mit Psoriasis sind von dieser entzündlichen Rheumaerkrankung betroffen. Obwohl Psoriasis-Arthritis eine Kombination von Psoriasis und entzündlichem Rheuma darstellt, müssen Gelenk- und Hautbefall nicht parallel verlaufen. In ca. 80% treten die Haut- und Nagelveränderungen vor den Gelenkveränderungen ein.
Typische Symptome einer Psoriasis-Arthritis sind Morgensteifigkeit, Ruheschmerz und Schwellungen. Häufig sind die kleinen Gelenke an den Händen, das Knie oder das Sprunggelenk betroffen. Bei der Wirbelsäule schmerzen häufig Nacken und Steiss und bei den Sehnenscheidenentzündungen sticht die Entzündung der Achillessehne hervor. Für eine Psoriasis-Arthritis typisch ist der meist asymmetrische Befall von häufig weniger als fünf Gelenken.
Der Auslöser einer Psoriasis-Arthritis ist nicht bekannt, wobei die vererbte Veranlagung und Umweltfaktoren eine Rolle spielen können. Psoriasis-Arthritis ist nach heutigem Kenntnisstand nicht heilbar und kann zu irreparablen Gelenkschädigungen führen. Eine rechtzeitige Diagnose durch Rheumatologen ist deshalb wichtig. Es ist Psoriasis-Betroffenen deshalb empfohlen, die behandelnden Ärzte auf allfällige Gelenkschmerzen hinzuweisen.
Mit der individuell geeigneten Therapie können Haut- und Gelenksymptome weitgehend kontrolliert und die Zerstörung der Gelenke verhindert werden. Ergänzend können nicht-medikamentösen Massnahmen die Behandlung positiv unterstützen, beispielsweise physiotherapeutische Anwendungen, Anpassungen im Lifestyle oder ein gezieltes Körper- und Beweglichkeitstraining.